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Was sind eigentlich Assistenzhunde?

Aktualisiert: 11. Nov. 2022


Assistenzhunde sind Hunde, die speziell für einen Menschen mit Behinderung ausgebildet wurden um diesem im Alltag zu assistieren.


In Österreich werden Assistenzhunde in drei Kategorien eingeteilt:


  • Blindenführhunde (für blinde und stark sehbeeinträchtigte Menschen)

  • Servicehunde (für mobilitätseingeschränkte Menschen)

  • Signalhunde (für Menschen mit chronischen Erkrankungen wie Diabetes, Epilepsie, andere Stoffwechselerkrankungen, Posttraumatische Belastungsstörungen, Autismus-Spektrum-Störungen, andere psychische Erkrankungen u.v.m.)



Assistenzhunde haben bestimmte Assistenzleistungen erlernt um ihren Menschen im Alltag zu unterstützen und seine Behinderung auszugleichen. Solche Assistenzleistungen können sein:


  • Aufheben und Apportieren von Gegenständen (Handy, Schlüssel, Medikamente u.v.m.)

  • Öffnen und schließen von Türen, Schubladen, Schränken etc.

  • Führen im Alltag

  • Anzeigen von Hindernissen wie Ampeln, Treppen u.ä.

  • Warnen vor aufkommenden Symptomen wie Hypo-/Hyperglykämien, epileptischen Anfällen, allergischen Reaktionen, Asthmaanfällen, Krampfanfällen, Synkopen, dissoziativen Zuständen, Flashbacks, Panikattacken u.v.m.

  • Unterbrechen von Dissoziationen, Flashbacks und Panikattacken (z.B. durch abschlecken, anstupsen, kratzen, auf die Person legen u.ä.)

  • Hilfe holen (durch Bellen, drücken eines Notfallknopfs u.ä.)

  • Blocken (sich vor/hinter/neben die Halter*in stellen um durch die bloße Anwesenheit Abstand zu anderen Menschen zu schaffen)

  • Apportieren einer Notfalltasche (mit Skills und/oder Medikamenten)

  • Halter*in zu einer Wand/Bank/Ausgang führen


Und vieles mehr.




Assistenzhunde werden natürlich nicht als solche geboren. Sie absolvieren eine intensive (und teure) Ausbildung um ihren Menschen später gut unterstützen zu können. Dabei muss der Hund nicht nur bestimmte Assistenzleistungen erlernen, sondern einen sehr guten Grundgehorsam haben und sehr gut sozialisiert sein. Die Länge der Ausbildung richtet sich nach dem Alter und dem Stand des Hundes.

Die Spezialausbildung eines Assistenzhundes sollte frühstens im Alter von 12 Monaten beginnen. Davor sollte der Fokus auf dem Grundgehorsam und der Sozialisierung liegen. Der Hund sollte möglichst viele Situationen kennenlernen und lernen ruhig und entspannt zu bleiben, auch in Situationen mit vielen Menschen wie z.B. in einem Einkaufszentrum.


Ein Hund sollte einige Voraussetzungen erfüllen um die Ausbildung zum Assistenzhund zu starten:


  • Physische Eignung (keine HD/ED, Herzerkrankung o.ä.)

  • Charakterliche Eignung (keine ausgeprägte Ängstlichkeit, kein Aggressionsverhalten, gewisse Resilienz, Spaß am arbeiten)


Durch ihre spezielle Ausbildung haben Assistenzhunde Zutrittsrechte in Bereiche, in denen normale Familienhunde verboten sind. Zum Beispiel in:

  • Supermärkte / Drogerien

  • Arztpraxen / Rettungsfahrzeuge / Krankenhäuser

  • Öffentliche Gebäude (Schulen, Universitäten, Ämter)


Grundsätzlich gilt, dass Assistenzhunde dort Zutritt haben, wo Menschen mit Straßenschuhen erlaubt sind. Zudem sind Assistenzhunde von der Leinen- und Maulkorbpflicht sowie auch von der Hundesteuer befreit.



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